Donnerstag, 19. Juni 2014

Mit Mitarbeitern mehr erreichen: Der europaweite Taxistreik



Nun sind sie also auf die Straße gegangen. Viele Taxifahrer Europas sehen ernsthaft ihren Job in Gefahr. Ganz verständliche Sache, was da läuft. Während das sich selbst ernannte soziale Unternehmen Wondercar der Meinung ist, dass Fahrten auf privater Basis eher den sozialen Kontakten dienen - und das zu einem Bruchteil des Preises einer Taxifahrt - ist es verständlich, dass die Taxifahrer auf die Barrikaden gehen. 

Denn Taxifahrer:
-      benötigen eine spezielle Ausbildung
-      sind Personentransporteure
-      zahlen Steuern
-      müssen einmal jährlich mit dem PKW zum TÜV
-      brauchen Orientierungsgröße
-      usw…

Würde ich selbst auf einen dieser neuen sozialen Dienst zurückgreifen? Nein, denn über folgende Sachverhalte bin ich mir nicht im Klaren:
-      Wer ist das, der da fährt?
-      Welche Fahrpraxis hat diese Person?
-      Wie vertrauenswürdig ist diese Person?
-      Was ist im Falle eines Unfalles?
-      Wie sicher ist das Fahrzeug?
-      usw…

Das sind alles Punkte, die mich natürlich dazu bewegen, auch weiterhin auf das normale Taxi zurückzugreifen.

Doch vielleicht nutzen Taxifahrer jetzt auch die Gunst der Stunde, mal zu überlegen, was sie von anderen Transportunternehmen unterscheidet. Wo finde ich bei Taxiunternehmen sowie bei den einzelnen Fahrern Qualitätsunterschiede? Gibt es da die echten Spezialisten die mir, dem Kunden, die Wünsche von den Augen ablesen? 

Allzu oft erlebe ich Taxifahrer, die auch nur ohne eine Miene zu verziehen, die Fahrt mit mir verbringen. Manches mal habe ich den Eindruck, dass ich dem Fahrer seine Zeit stehle und ihn grad störe. Wieder sind die Fahrer viel zu oft muffig und bekommen auch beim Abschied kaum ein freundliches Wort über die Lippen. Doch ab einer gewissen Höhe des Trinkgelds funktioniert die Mundwinkelmechanik und sie bekommen ein Lächeln und ein Danke über ihre Lippen. Dann leben sie für eine Minute kurz auf, bis man sich verabschiedet hat. Allerdings geht das bestimmt dann im alten Stil gleich beim nächsten Fahrgast so weiter.Doch es sind beileibe nicht alle Fahrer so - doch leider die Mehrheit.

Warum überlegen sich nicht auch mal Taxifahrer, wie sie kundenorientierter arbeiten können?
Einfach eine Person von A nach B zu fahren können andere auch - das beweist ja die momentane Problematik.

Aber wie wäre es toll, wenn wie bei einem Trainerkollegen von mir geschehen:
-      Die neueste Tageszeitung im Auto ausliegt
-      Frischer Kaffee gereicht wird
-  Nach einem speziellen Musikwunsch gefragt wird oder der Lautstärke
-      Freundlicher Umgang von Anfang bis Ende
-      Zum Schluss Mitgabe der Visitenkarte und der Hinweis: Wenn Sie wieder in unserer Stadt sind, rufen Sie mich doch einfach vorher an, ich hole Sie am Bahnhof oder wo auch immer ab…

Wenn Sie das lesen und Taxiunternehmer sind und sagen: Bei mir nicht möglich! Dann machen Sie weiter so bisher - dann ist es auch nicht möglich. Das es geht, beweisen andere!

Servicewüste Deutschland muss nicht sein – auch nicht im Taxigewerbe! 

Mit rollenden Grüßen

Siegfried Lachmann